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Liebe und Empfindsamkeit
Julius Hübner (1806–1882)
Der Fischerknabe und die Nixe, 1827/1828
Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie
Im Laufe des 18. Jahrhunderts gewann das Bürgertum an wirtschaftlichem, kulturellem und gesellschaftlichem Einfluss. Es entstanden völlig neue Vorstellungen von Mann und Frau, Ehe und Familie, Kindheit und Freundschaft. Die Vernunftehe wandelte sich zur Liebesheirat, Elternliebe avancierte zu einer wünschenswerten Tugend, Kindheit und Kindererziehung erlangten einen enormen gesellschaftlichen Stellenwert, Freundschaft entwickelte sich regelrecht zum Kult. Dem aufklärerischen Postulat der Vernunft wurde das Gefühl als gleichwertige Erkenntnisinstanz gegenübergestellt. Die Schilderung von Empfindungen in der Literatur wie auch in der bildenden Kunst forderte zum Miterleben auf, stiftete Gemeinschaft und verpflichtete zu verantwortlichem moralischem Handeln.
Andrea Appiani (1754–1817) Zwei Kinder des Künstlers, 1808 Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek, München
Andrea Appiani: Zwei Kinder des Künstlers, 1808
© Bayerische Staatsgemäldesammlungen München, Foto: Nicole Wilhelms